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Sándor Márai
Sándor Márai
(1900–1989)

Obwohl Sándor Márai im wörtlichen Sinne nicht als Ungar aus der Slowakei betrachtet werden kann, wird er von den hier lebenden Ungarn aufgrund seiner Bindung zu Kassa (Košice) als eine Art „Ehrenungar der Slowakei“ angesehen. Márai wurde 1900 in Kassa geboren, zog jedoch 1918 nach Budapest, sodass er nicht in Kassa lebte, als die Stadt zur Tschechoslowakischen Republik gehörte, und somit das Leben als ungarische Minderheit in der Slowakei nicht erlebte. Márai wurde zu einem echten „Weltbürger“, reiste viel außerhalb Ungarns und wurde ein anerkannter Schriftsteller. Den Wiener Schiedsspruch von 1938 begrüßte er mit großer Freude, weil dadurch auch Kassa wieder zu Ungarn kam. Nach dem 2. Weltkrieg folgte erneut eine Enttäuschung. Seine bürgerlichen Werte waren mit der kommunistischen Diktatur nicht vereinbar, sodass er 1948 ins Exil ging und nie nach Ungarn zurückkehrte. Er starb 1989 in den USA. Sein Leben lang blieb er seinen bürgerlichen Werten treu und hielt sich vom Extremismus fern. Auf seine Geburtsstadt Kassa erinnerte er sich sein Leben lang mit Nostalgie und die Stadt bewahrt sein Andenken bis heute. Seine Werke fanden nicht nur in Ungarn großen Anklang, sondern wurden auch in zahlreiche Sprachen übersetzt. Zu seinen wichtigsten Werken gehören: Bekenntnisse eines Bürgers, Die Glut (Die Kerzen brennen bis zum Stumpf), Kräuterbuch.