
Lajos Grendel war eine herausragende Figur der ungarischen Literatur in der Slowakei. Er wurde in der Tschechoslowakei, in Léva (Levice) geboren und erlebte das Leben als Teil der ungarischen Minderheit in der Slowakei von seiner Kindheit bis zu seinem Tod. Diese Situation als Minderheit spiegelt sich auch deutlich in seinen Werken wider, da er häufig aus dem Alltagsleben der Ungarn in der Slowakei für seine Novellen und Romane schöpfte. Lajos Grendel war sein ganzes Leben lang im Bereich der Literatur tätig: er war stellvertretender Chefredakteur des Madách Verlags und arbeitete als Chefredakteur der Literaturzeitschrift Irodalmi Szemle. Er gehörte zu den Gründern des Kalligram Verlags und war auch Chefredakteur dieser literarischen Zeitschrift. Neben seiner literarischen Tätigkeit engagierte er sich auch im politischen Bereich. Er spielte eine aktive Rolle bei der tschechoslowakischen Wende 1989 und war an der Gründung der slowakisch-ungarischen politischen Bewegung Unabhängige Ungarische Initiative (Független Magyar Kezdeményezés, FKM) beteiligt. Grendel war auch Lehrer an der ungarischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava. Er gilt als Vertreter der postmodernen Literatur, wobei in seinen Werken auch Humor und Ironie eine Rolle spielen. 1999 erhielt er die höchste ungarische kulturelle Auszeichnung: den Kossuth-Preis.